Material und Ausrüstungsbericht  I.Teil Europa

 

 

Auf diesem ersten Abschnitt der Reise läuft materialtechnisch fast alles wie geplant. Ich bin jetzt 3700 km gefahren und habe mittlerweile subjektiv ein recht gutes Gefühl für das Motorrad mit Beladung, auch abseits der befestigten Strasse.

Probleme hat es nur mit der Vorderradbremse und dem Seitenständer gegeben.

Man muss sagen, dass an den Bremsproblemen am Großglockner sicher die gesinterten Bremsbeläge einen Teil der Schuld getragen haben, ebenso wie meine etwas zu flotte Fahrweise. Nachdem ich auf normale Beläge(von Hein Gericke) umgestiegen bin, nützen sich die Beläge an der Reibfläche zwar recht flott ab(was die Sinterbeläge überhaupt nicht gemacht haben), zeigen dafür aber eine ordentliche Bremswirkung und die Scheibe wird offenbar etwas weniger heiß. Bei einer modernen Doppelscheibenanlage dürfte das kaum ins Gewicht fallen, bei der R 80 GS ist der Unterschied aber sehr deutlich. Sämtliche Passfahrten in Spanien sind bei gewohnter Fahrweise ohne Probleme gelaufen.

Ich muss aber sagen, es handelt sich hier um meine subjektiven Einschätzungen, gerade bei einem so heiklen Thema wie bei den Bremsen sollte man immer die Werkstätte ranlassen.

 

Die Sache mit dem Seitenständer war deutlich harmloser, dafür aber recht nervtötend.

Aus irgendeinem Grund ist dieser Ständer so konzipiert, dass er das Motorrad in extremer Schräglage abstützt. Das ohne Gepäck. Mit Beladung wird es lustig.

Ist der Untergrund komplett eben steht die Maschine dann gerade mal so. Ist es nur ein wenig schräg, fällt sie über den Ständer, so wie wenn jemand einen Schulterwurf damit machen würde.

Das ist ein besonders erfreuliches Erlebnis auf Tankstellen oder bei Fotopausen, man müsste vorher den Untergrund mit der Wasserwaage vermessen um dann sicher zu parken.

Ich habe beschlossen diesem Unfug ein Ende zu setzen.

 

 

 

In Malaga finde ich einen Mechaniker der so nett ist und mir auf den zu tief liegenden Endanschlag des Ständers eine Schraubenmutter schweißt. Jetzt kann der Ständer nicht mehr so weit aufklappen und die Maschine steht aufrecht. Perfekt!

 

 

 

 

 

Letzte Wartungs und Servicearbeiten vor Spanien:

 

Ein neuer Satz Reifen. Ich wechsle von Michelin Syrac auf Metzeler Enduro 3. Ich habe mit diesen Reifen sehr gute Erfahrungen gemacht und bin früher mit einem Satz plus Gepäck 15000km gefahren, ohne Pannen und Problemen.

Für meine Streckenwahl stellen sie trotz Abstrichen im harten Gelände, wo ich alleine und mit viel Gepäck ohnehin nicht fahren kann, aufgrund ihrer Langlebigkeit die ideale Lösung dar.

Ölwechsel : Wichtig, denn auf den nächsten rund 8000km ist nicht in gewohnter Form mit qualitativer Versorgung zu rechnen.

Ich habe erst in Lomè in Togo wieder die Möglichkeit in eine einigermaßen gut ausgestattete Werkstatt zu fahren. Bis dort sollte das Material halten.

Sonst gibt es in Afrika großteils nur gebrauchte Teile. Die brauchbaren von den gebrauchten haben dann aber ihren Preis. Ein Reifen mit 2000km Restleitung fällt unter Topgebraucht.

Der kann dann schon mal 100 Dollar kosten wenn es dir pressiert und das Visum in zwei Tagen abläuft!  

 

Modifikationen in der Ausrüstungsliste:

 

Einige warme und schwere Kleidungsstücke werden nach Hause geschickt. Wichtig sind jetzt Wasser, Benzin, Ersatzteile und Medikamente.

 

Positive Erfahrungen:

 

Die beiden Panasonic Kameras sowie das IBM Notebook versehen tadellos ihren Dienst. Die Touratech Alukoffer schützen die Ausrüstung hervorragend.

Das Garmin GPS map 60 Csx  hat mich ebenfalls nur positiv überrascht. Trotz vergleichsweise kleinerem Bildschirm ist die Ablesbarkeit am Lenker in jeder Fahrsituation gegeben. Funktion und Bedienbarkeit sind zu 100 Prozent verständlich und verlässlich.

Im Taschenbetrieb ist das Gerät auch ein toller und leichter Begleiter für die Laufstrecke oder Stadtwanderung. Don`t want to miss it!