MAROKKO
Sonntag,12. November 06
Es ist endlich soweit! Nach
zwei Wochen in Spanien, die ich für letzte Vorbereitungen und etwas Erholung
genutzt habe bin ich abreisebereit für den langen Weg hinunter nach Kapstadt.
Ich baue um 6 Uhr in der
Früh mein Zelt auf dem Campingplatz in Tariffa ab und
mache mich auf den Weg zum Hafen.
Das Wetter ist wunderschön
und das Meer liegt still in der Morgensonne.
Um Punkt 9 Uhr legt meine
Fähre nach Tanger ab.
Ich gehe in die Kantine,
bestelle mir einen Kaffe und setze mich ans Fenster.
Draußen sieht man Afrika
näher kommen und die Küste ist wie meistens in eine schmale Staubwolke gehüllt.
Ein bisschen etwas geheimnisvolles und mystisches hat es für mich immer wenn
ich so meinen Blick nach drüben schweifen lasse.
Was wird passieren, wie
werde ich vorankommen, wird das Motorrad halten?
Eine Lautsprecherdurchsage
reißt mich aus meinen Gedanken, Marokko Police kommt an Bord um die
Formalitäten für die Einreise abzuwickeln. Vor 6 Jahren musste man das alles
noch im Hafen machen.
Die Passkontrolle läuft
freundlich und schnell, 5 Minuten später kann ich mein Motorrad von der Fähre
fahren. Die Einreiseformalitäten für das Fahrzeug erweisen sich ebenfalls
einfach, schnell und freundlich. Nachdem der Zollbeamte meine Papiere
abgestempelt hat sagt er auf Deutsch, Gute Reise Felix!
So was hört man gerne! Ich
schließe noch schnell eine Kfz Versicherung für Marokko ab, ebenfalls an der
Grenze und absolut problemlos und mache mich auf den Weg ins Zentrum von
Tanger.
Tanger ist eine sehr moderne
und fast schon europäische Stadt.
Ich bleibe beim Cafe Mozart
stehen und trinke eine Wiener Melange!
Der Kellner fragt mich von
wo ich herkomme und ich sage, Nemsa (arabisch für
Österreich). Dafür umarmt er mich und ich bekomme einen Kuß
auf die Wange.
Ich verlasse Tanger in
Richtung Süden und fahre über die alte Hauptstrasse an der Küste entlang.
Inzwischen gibt es auch eine neue Autobahn die allerdings mautplichtig
ist.
Die ersten Kilometer in
Marokko sind noch etwas gewöhnungsbedürftig, gefahren wird immer noch mit Herz
und Hupe!
Es macht einen riesigen
Spaß, ich bin aber im Hinterkopf froh, dass ich eine Versicherung habe.
Nach rund 250 Kilometern
durch abwechslungsreiche Landschaft erreiche ich Sale bei Rabat.
In Sale Plage gibt es einen
netten Campingplatz auf dem ich einige Tage verbringen werde.
Rabat ist die Hauptstadt
Marokkos und zugleich eine der saubersten und angenehmsten Städte des Landes.
Für mich ist Rabat eine der
wichtigsten Stationen in Afrika. Hier bekomme ich einen großen Teil der Visa um
meine Reise fortzusetzen. Fast jedes Afrikanische Land hat in Rabat seine
Vertretung.
Nach einem schönen
Spaziergang am Strand im Sonnenuntergang klettere ich in mein Zelt und verbringe
meine erste Nacht auf afrikanischem Boden und teile das Zelt mit ein paar
Moskitos.
Montag, 13. November 2006
Der Morgen ist angenehm kühl
und ich mache mich sogleich auf den Weg mein erstes Visum zu besorgen.
Wenn man sich seine
Afrikavisa in Rabat besorgt, hat man den großen Vorteil, dass fast alle
Botschaften im selben Viertel sind. Dort gibt es riesige Alleen mit traumhaften
Villen und Swimmingpools. An jeder Ecke steht ein Polizist, der einem
freundlich winkt und Auskunft nach dem Weg erteilt.
Es ist hier überhaupt kein
Problem sein Motorrad auf der Strasse stehen zu lassen und seine Erledigungen
zu machen.
Nirgendwo sonst findet man
in Afrika so eine sichere und entspannte Atmosphäre um die Paperwork
zu erledigen.
.
Ich fahre zur Botschaft von
Mali. Mali ist eines der ärmsten Länder der Welt und in der Regel extrem
bürokratisch. Für viele Gebiete braucht man extra Genehmigungen und alles hat
seinen stolzen Preis.
Die Botschaft befindet sich
in einer schönen Villa und die Türe steht offen, es gibt keine Wachmannschaft
wie in der Nachbarbotschaft von der Elfenbeinküste.
Ich nehme meine
Dokumentenmappe und betrete die Botschaft. Kein Mensch weit und breit. Ich
komme in ein riesiges Vorzimmer, dass mit wunderschönen arabischen Verzierungen
geschmückt ist und betrete dann so eine Art überdachten Innenhof. Von dort
führt eine Tür in ein modernes Büro in dem nur eine Kanne Tee steht.
Als ich in das Büro schaue
steht plötzlich ein Mann mit malischer Tracht hinter mir, gefolgt von einem
Mann im Anzug und einer Frau, die ebenfalls in afrikanischer Tracht gekleidet
ist.
Sie fragen mich erstaunt auf
französisch was ich hier mache und wie ich herein
gekommen bin. Ich antworte wahrheitsgemäß durch die Tür und sage, dass ich ein
Visum für Mali brauche.
Darauf sagt der Mann im
Anzug kein Problem, es ist zwar noch nicht offen, aber ich kann meinen Pass hierlassen und mir am Nachmittag das Visum abholen.
So einfach habe ich das
nicht erwartet.
Über die Mittagszeit gehe
ich laufen und mache ein paar Fotos am Strand.
Die Jugend spielt Fußball
und alle sind entspannt. Das ist so schön an Marokko Als ich um zwei Uhr wieder in die Botschaft
komme ist mein Visum fertig, Perfekt!
Vor der Türe haben sich nun
auch zwei malische Sicherheitskräfte eingefunden, die interessiert mein
Motorrad begutachten und mir für meine Reise viel Glück wünschen.
So macht das Spaß. Ich nütze
den Tag noch um zur Botschaft von Burkina Faso zu fahren.
Als ich vor dem Gebäude mein
Motorrad abstelle kommt ein Mann heraus und bittet mich gleich hinein!
Ich komme in einen
überdachen Vorraum in dem eine gutgekleidete schicke
Gesellschaft Tee trinkt und mich mit meinen staubigen Motorradsachen bittet
Platz zu nehmen.
Das Visum gibt es heute
leider nicht mehr, aber das Antragsformular kann ich mitnehmen und dann morgen
am Vormittag damit das Visum besorgen. Tres bien!
Am Abend mache ich eine Tour
mit dem Motorrad durch die Souks, die Marktstrassen
von Rabat. Das ist schon ein tolles Erlebnis!
Dienstag,14. November 2006
Heute hole ich mir mein
Visum für Burkina Faso ab. Alles läuft freundlich und problemlos. Ich komme zur
Botschaft und die selben gutgekleideten
Menschen sitzen im Empfang, trinken Tee und schauen sich einen Film am Laptop
an. Dazu gibt es ständig Kommentare, sodass man vom Film selber nur mehr wenig
versteht.
Das Visum kann ich mir dann
am selben Tag, am Nachmittag abholen.
In der Zwischenzeit
beschließe ich in die Botschaft von Nigeria zu fahren um zu sehen ob ich dort
mein Visum auch schon in Marokko besorgen kann.
Vor der Türe steht ein Mann
mit Maschinenpistole der mich freundlich hereinbittet. Wie ich durch die Türe
gehen will, fragt er mich warum ich mein Motorrad nicht vor der Botschaft am
Gehsteig parke, damit er darauf aufpassen kann.
Wie ich das Motorrad dann
direkt vor die Türe stelle muss ich ihm selbstverständlich die Funktion meines
GPS erklären.
In der Botschaft werde ich
ebenfalls sehr freundlich empfangen aber man teilt mir mit, dass in Marokko nur
Visa für Marokkaner ausgestellt werden.
Als ich ihnen aber erzähle,
dass ich für UNICEF unterwegs bin und außerdem aus dem mit Nigeria eng
befreundeten Nemsa(Österreich) komme meint der
Botschaftssekretär man könnte da vielleicht was machen. Er bittet mich in einen
Raum fast ohne Licht und wir nehmen im Dunklen auf einer Couch platz. Er
erklärt mir, dass die Möglichkeit Multiple Entry
Visum heißt und ca. 300 US Dollar kostet und für 3 Monate gültig ist.
Das ist ein stolzer Preis,
dafür, dass ich Nigeria nur durchqueren will.
Als der Sekretär noch einmal
bei seinem Chef Rückfragen will, lehnt dieser aber den Visum Antrag ab. Er
meint, ich bräuchte ein Empfehlungsschreiben von Unicef
Nigeria um das Visum zu bekommen.
Das zu bekommen wäre zwar
möglich aber trotzdem sind 300 US Dollar für ein Visum einfach zuviel. Ich
beschließe es in Dakar/Senegal bzw. in Bamako/Mali zu
versuchen wo es das Visum billiger geben sollte. Single Entry
und ein Monat sind genug für mich.
So ist das eben in Afrika,
alles ist möglich aber nichts ist sicher. Wenigsten war der Botschaftssekretär
von Nigeria so nett mir auf meiner Landkarte die beste und sicherste Route
durch sein Land zu zeigen. Das ist viel wert.
Den Rest des Tages verbringe
ich mit Sight Seeing und
schaue mir die alten Römischen Festungen von Rabat an sowie die Medina.
Am Abend muss ich
feststellen, dass neben mir am Campingplatz ein Italiener mit seiner Freundin
seinen Wohnwagen abgestellt hat. Er stürm heraus als er mich sieht und lobt
abwechselnd auf italienisch, englisch und französisch
mein Vorhaben, obwohl er noch gar nicht weiß was ich eigentlich vorhabe.
Als ich Bruno erzähle, dass
ich nach Südafrika will, lädt er mich kurzerhand zum Abendessen in seinem
Wohnwagen ein.
Es gibt Pasta mit Pesto und der Abend könnte nicht schöner sein. Anschließend
spielen wir Karten. Einfach wie zu Hause, wunderschön!
Mittwoch, 15. November 2006
Heute werde ich Rabat
verlassen um mich auf den Weg nach Casablanca zu machen. Nachdem ich gestern
mein Nigeria Visum nicht bekommen konnte steht das von Mauretanien als nächstes
an. Das gibt es in Casablanca im Konsulat.
Vorher verlängere ich aber
noch meine Kfz Versicherung für Marokko. Die ursprünglichen 10 Tage werden mir
zuwenig sein. Da ich bis jetzt so viel Zeit mit den Bürokratischen Aufgaben,
die so eine Reise mit sich bringt verbracht habe, möchte ich etwas länger in
Marokko bleiben um auch das Land zu bereisen und vor allem auch abseits der
großen Städte Motorrad zu fahren.
Den Rest des Tages verbringe
ich mit dem Verfassen von Berichten, im Büro sur la
rue!
Donnerstag, 16. November 2006
Der Morgen in Casablanca
empfängt mich mit Regen. Es ist kühl und als ich in der Früh aus meinem Zelt
klettern will, kommt ein Hund vorbei und pinkelt mir vor die Nase.
Auch eine Art guten Morgen
zu sagen.
Der erste Weg führt mich ins
Konsulat von Mauretanien. Ich komme eine halbe Stunde vor 9 hin und ein
Polizist ist bereits bemüht die sich drängende Menschenschlange einzuweisen.
Nach Mauretanien wollen
immer viele französische und marokkanische Autohändler um ihre alten Autos dort
teuer zu verkaufen. Die Islamische Republik Mauretanien ist nämlich eines der
wenigen Länder in Afrika für das man kein Carnet de Passage braucht. Also ist
ein Fahrzeugverkauf problemlos möglich. Zudem gilt dort ein altes Auto aus
Europa als größtes Statussymbol.
Die Formalitäten für das
Visum sind schnell erledigt. Ich bezahle, fülle den Antrag aus und soll um 4 am
Nachmittag wieder kommen.
Keine Probleme.
Den restlichen Tag verbringe
in der Altstadt von Casablanca in einem der zahlreichen Teehäuser mit Arbeit am
Computer. Als ich mich nach der Steckdose erkundige, steckt der Kellner
kurzerhand den Fernseher aus damit ich meinen Laptop anschließen kann! Die
Leute im Cafe schauen unglücklich, sie haben ferngesehen. Jedoch, keiner
schimpft! Das kann ich nicht verantworten. Also hole ich meinen
Verteilerstecker vom marokkanischen Baumarkt raus und der Fernseher läuft
wieder. Alle sind glücklich. So was müsste man mal in Wien probieren!
Wenn es regnet kommen die
Menschen von der Strasse herein, trinken Tee und scheinen auf irgendetwas zu
warten, nur weiß man nicht auf was.
Irgendwie fühlt man sich wie
im Film Casablanca mit Humphry Bogart, nur mit dem
Unterschied, dass die Stadt nun eine moderne Großstadt geworden ist und das
wirtschaftliche Zentrum Marokkos darstellt. Vom alten Charme der Altstadt ist
nur mehr wenig übrig geblieben.
Jetzt habe ich alle meine
Formalitäten zur Weiterreise erledigt. Ich kann nun ohne bürokratische
Hindernisse mit meinen Papieren bis an die Grenze Nigerias fahren, und damit
bis ans Meer. Sollte es schlimmere Probleme in irgendeiner Form geben habe ich
dort die besten Chancen. Im Hinterland schaut es eher schlecht aus.
Morgen geht es über Marrakech in den Süden und dann über den hohen Atlas in das
Meer des ewigen Sandes. Die Sahara. In Shalah! So
Allah will.
Freitag, 17. November 2006
Als ich heute morgen aufwache hat der Regen zum Glück aufgehört. Das Zelt
ist zwar nass aber die Sonne scheint. Trotzdem muss ich mich ärgern.
Eine Vogelfamilie hat genau
über mir im Baum genistet und die ganze Nacht über auf mein Zelt gemacht. Das
sieht dermaßen ekelhaft aus, das ich mit Flüssigseife die ganze Außenhaut
reinigen muss. Hab ich auch noch nie erlebt, dass Tiere so eine Präzision beim Gacken aufweisen. Neben dem Zelt war nicht der geringste
Schmutz!
Ich verlasse dann Casablanca
gleich in der Früh und mache mich auf den Weg nach Marrakech.
Die Strasse führt durch
schöne Landschaft, die sich endlos weit zum Horizont erstreckt.
Nach rund 250 Km erreiche
ich dann mein Ziel. Hier hat sich auf den ersten Blick viel geändert. Von den
vielen Eselkarren, die früher das Verkehrsbild geprägt haben, findet man nur
mehr wenige. Dafür schöne Strassen und belebte Plätze.
Den Nachmittag nütze ich
dann wie beim letzten Mal, als ich hier war für mein persönliches Highlight.
Eine Stadtrundfahrt durch die Souks, die schmalen
Markstrassen mit dem Motorrad. Da braucht man gute Nerven!
Samstag, 18. November 2006
Als ich heute morgen aus meinem Zelt klettere begrüßt mich eine
Pfauenfamilie. Eines der Tiere versucht sogar an mir vorbei ins Zelt zu kommen.
Lustige Gesellen sind das.
Bei traumhaft schönem Wetter
mache ich mich heute auf den Weg den hohen Atlas über den Tichka
Pass zu überqueren.
Auf einer Strecke von 200
Kilometer kommt man hier durch 3 total unterschiedliche Klimazonen.
subtropisch/mediteran
Karges, vegetationsloses Gebirge
Und Wüstenklima
Nach vergnügter Fahrt auf
teils holpriger Asphaltstrasse und kleineren Ausflügen auf die Seitenpisten
habe ich heute meinen ersten Vibrationsschaden. Als ich zum Wassertrinken
anhalten will, merke ich das sich die Halterung für
meinen Gepäckträger gelöst hat. Dabei ist dummerweise auch die rechte
Beifahrerfußraste verlorengegangen.
Bis zur nächsten größeren
Stadt sind es noch rund 100 km. Notdürftige kann ich den wackelnden Träger mit
zwei Kabelbindern und Draht flicken und die Fahrt fortsetzen. Am Ortseingang
angekommen finde ich gleich eine Metallwarenhandlung die mein Problem in 2
Minuten löst.
Als ich für den neuen
Schraubbolzen bezahlen will lehnt der Besitzer ab und bringt mir noch zwei
weitere als Reserve! In Marokko sagt er, findet man viele Bolzen auf der
Strasse deshalb muss man immer welche mitnehmen. Manchmal kann ich es gar nicht
glauben wie freundlich die Leute hier zu mir sind.
Die Nacht verbringe ich
heute in Quarzazate, der ehemaligen Karawanenstadt
zwischen Atlas und Sahara.
Sonntag,19. 11. 2006
Heute nütze ich den Tag zur
routinemäßigen Wartung des Motorrades am Campingplatz..
Mein rechter Zylinder gibt seit einiger Zeit leicht klappernde Geräusche von
sich und ich nehme an, dass es sich um das Ventilspiel handelt.
Nach kurzer Nachjustierung
ist das Problem behoben und die Maschine läuft wieder wie neu.
So macht das Fahren total
Spaß! Auf geht’s in die Umgebung rund um Quarzazate
die wirklich phantastische Eindrücke liefert. Fast wie in tausend und eine
Nacht.
Heute treffe ich zwei Biker
aus Deutschland auf dem Campingplatz. Natascha und Chris waren mit ihren BMW
Motorrädern in der Westsahara und in Mauretanien. Jetzt sind sie auf dem Weg
zurück nach Deutschland.
Wir verstehen uns super und
beschließen ein paar Tage gemeinsam in der Gegend zu verbringen.
Montag, 20. November 2006
Heute früh geht’s zuerst mal
zum Laufen. Ich muss an meine Bekannten denken, die am Marathon du Sable teilgenommen haben. Viel unterschiedlicher von
daheim, kann eine Laufstrecke eigentlich nicht mehr sein. Aber man könnte sich
daran gewöhnen.
Am Nachmittag besuche ich mit
Natascha und Chris die Atlasfilm Studios. Hier wurden Filme wie Der Gladiator
mit Russel Crowe oder Asterix und Cleopatra gedreht.
Leider verfallen die beindruckenden Kulissen teilweise schon zusehends. Wie hier
die Arche Noah von Moses.
Der Palast der Kleopatra
Dienstag, 21. November 2006
Nach einer kalten
Wüstennacht im schönen Quarzazate geht es heute
wieder aufs Motorrad. Die Pisten in der näheren Umgebung sind wunderschön und
wir beschließen noch eine kleine Runde zu drehen. In nicht einmal zwei Monaten
geht hier dann auch die Rally Paris Dakar durch. Mit
dem eigenen Motorrad macht das natürlich wesentlich mehr Spaß als nur zuzusehen
auf Eurosport.
Den Abend lassen wir in
einem kleinen Restaurant mitten in den alten Festungsanlagen ausklingen. Die
Atmosphäre ist wirklich einzigartig.
Mittwoch, 22. November 2006
Heute geht es weiter in den
Süden nach Zagora. Die Strecke führt entlang dem Tal
der Draa, durch bizarre Felsformationen, mitten durch
den Saharaatlas hinein in die Wüste.
Das Leben für die Menschen
hier ist um einiges härter als im modernen Norden Marokkos.
An den Straßenseiten lagern
nomadisierende Händler, viele schwere Arbeiten müssen von Hand verrichtet
werden.
Auch die Stimmung ist hier
eine andere. Straßenkinder laufen zum Betteln vor mein Motorrad, und als ich
einmal am Straßenrand ein Foto machen will, fliegen die ersten Steine nach mir.
Zum Glück gehen sie daneben.
In Zagora
angekommen geht es so weiter, lästige Mopedfahrer fahren mir nach und betteln
mich an ihnen zu folgen, Händler springen auf die Fahrbahn und wollen mich
anhalten.
Endlich am Campingplatz
angekommen treffe ich wie ausgemacht meine Freunde aus Deutschland wieder und
wir werden sehr freundlich empfangen. Der Besitzer fragt uns ob wir in seinem
Restaurant, einem Berberzelt essen wollen.
Da die Atmosphäre
ausgesprochen angenehm ist, der Campingplatz liegt mitten in einer Oase,
stimmen wir zu.
Als wir so auf das Essen
warten geht plötzlich einige Meter neben uns in der Küche ein wilder
Familienstreit los, Gläser zerbersten, ein Mann wird niedergeschlagen, ein
anderer verletzt.
Daraufhin laufen Männer ganz
außer sich am Campingplatz umher und verfolgen einander scheinbar.
Wir bleiben ruhig und
versuchen die Situation abzuschätzen.
Ungefährlich ist die Sache
nicht, denn man weiß nie wer bei so einer Auseinandersetzung sein Gesicht verloren
hat, bzw. auf welche Art und Weise er dann versucht sein Ansehen wieder
herzustellen. Gerade in so kleinen Dorfstrukturen mitten im Nirgendwo kann so
was böse eskalieren.
Wir verlassen die Terrasse
direkt beim Eingang und nehmen etwas weiter abseits zum Essen Platz.
Trotz aller Unruhe schmeckt
das Abendmahl hervorragend, welches wir mit Verspätung von einem Kellner
serviert bekommen, der seine, beim Streit verletzte Hand notdürftig mit einem
Plastiksack verbunden hat.
Die Nacht über werden wir
auf jeden Fall wachsam bleiben. Es kann eben alles hinter der nächsten Kurve
liegen.
Donnerstag, 23. November 2006
Der Tag empfängt uns mit
wunderschönem Sonnenschein und die Nacht war viel wärmer als noch in Quarzazate.
Wir beschließen heute eine
Tour nach Mhamid zu machen. Dieser kleine Ort liegt
an einem ausgetrockneten Salzsee und war früher ein wichtiger Knotenpunkt der
Karawanen. Hier wurde früher Salz gegen Seide getauscht. Heute verläuft einige
Kilometer südlich die algerische Grenze.
Nachdem wir unsere
Motorräder um das Gepäck erleichtert haben, fahren wir los.
Die Landschaft ist absolut
beeindruckend und führt durch die südlichen Ausläufer des Antiatlas hinein in
die unendliche Weite der Wüste. Die Hauptverkehrsstrecke ist mittlerweile
geteert aber links und rechts verlaufen immer noch überall gute aber harte Lateritpisten.
Schöner kann Endurofahren eigentlich nicht mehr sein. Die Sonne der
Sahara brennt vom Himmel, die Schatten werden immer kürzer und endlose Weiten
gilt es zu erfahren. Ein Gefühl wie jenseits von Afrika!
Am Abend lassen wir uns müde
aber glücklich am Campingplatz nieder und schlagen noch mal schnell das Büro
unter Palmen auf.
Es gibt noch was zu tun,
denn heute hat das deutsche Motorradmagazin Bikerszene wegen eines Email
Interviews bei mir angefragt. Es freut mich natürlich sehr, dass ich die
Möglichkeit habe etwas über mein Reiseprojekt für Unicef
publizieren zu können.
Freitag, 24. November 06
Heute ist ein gemütlicher
Tag am Campingplatz. Ich gehe laufen und überprüfe mit Chris zusammen noch mal
alles an meiner Maschine. Als ich den hinteren Faltenbalg am Kardan abnehme,
bemerke ich, dass sich Getriebeöl darin gesammelt hat.
Das deutet auf einen
verschlissenen Getriebesimering hin. Leider kann ich da selber nichts machen.
Um den Ring zu tauschen müsste ich den ganzen Kardanantrieb abnehmen. Das lasse
ich dann in der BMW Werkstätte in Dakar machen. Bis dahin muss ich jetzt öfters
das Getriebeöl nachfüllen um den Verlust immer wieder auszugleichen.
Samstag, 25. November 2006
Ab jetzt geht’s für mich
leider wieder allein weiter. Natascha und Chris fahren ja in die andere
Richtung und wir müssen uns nach so schöner Zeit gemeinsam leider heute
trennen.
Manchmal werden die Menschen
die man auf Reisen trifft richtig zu einer Familie unterwegs. Bei den Beiden
war das echt der Fall und ich freue mich sie bald wiederzusehen.
Vielleicht noch auf dieser Reise.
Etwas traurig mache ich mich
dann auf den Weg nach Guemin über Foum
Zigid. Dieser Ort ist von Zagora
nur über die Piste zu erreichen und die zeigt mir mein GPS an.
Die Strecke ist gut und die
Maschine lässt sich trotz Gepäck und vollen Wassertanks einwandfrei durch die
Versandungen bewegen.
Teilweise ist die Gegend
sehr einsam und links und rechts zieren nur ein paar Dünen die karge
Landschaft. Teilweise führt die Piste aber auch an kleinen Dörfern vorbei. Auf
den ersten Blick sehen diese Dörfer unbewohnt aus, sobald ich einem aber näher
komme, löst sich plötzlich eine Gestalt von einer Hauswand und will mir den Weg
abschneiden.
Ich nehme an, dass es sich
um ein bettelndes Nomadenkind handelt und verringere etwas die Fahrt, um sicher
vorbeizukommen.
Als die Gestalt aber näher
kommt, erkenne ich, dass es sich um einen etwa 15-16 jährigen
Jugendlichen handelt, der zielstrebig versucht mich mit faustgroßen
Steinen von der Maschine zu schießen!
Zum Glück bin ich noch weit
genug von ihm entfernt und kann unbeschadet vorbeifahren.
Diese Szene wiederholt sich
auch bei einem der nächsten Dörfer, nur diesmal spring mir ein Kind fast vors
Motorrad um mich zu stoppen und am Ende eines Weichsandabschnitts stehen zwei
andere Jugendlichen, die meine langsame Fahrt durch den Sand ausnützen um mich
wieder mit Steinen zu bewerfen. Diesmal mit kleineren und wieder ohne Erfolg.
Noch etwas weiter läuft mir
ein Hirtenjunge entgegen um mich mit wutverzerrtem Gesicht zu bespucken!
Ich kann gar nicht glauben,
dass das so gerade passiert.
Ich kenne Marokko, und
aufdringliche Nomadenkinder, die betteln und den einen oder anderen Stein
werfen sind normal.
So eine feindselige
Zielstrebigkeit und gleichzeitig so eine Wut mir gegenüber als Reisenden habe
ich aber noch nirgends erlebt.
Auf dem halben Weg nach Foum Zigid beginnt dann auch noch
ein Sandsturm der meine Sicht stark beschränkt.
Piste fahren bei Sandsturm
ist sehr unangenehm. Der Weg versandet total und innerhalb weniger Minuten sind
keine Spuren mehr zu erkennen. Genau das passiert auch. Das GPS zeigt zwar die
Richtung, die Strecke vorausschauend zu beurteilen wird aber unmöglich und ich
hätte noch ca. 70 km durch unbekanntes Gebiet zu fahren.
Da ich nicht weiß, welche
Feindseligkeiten von Seiten der Einheimischen noch auf mich warten, bzw. ob der
Sturm nicht noch schlimmer wird, beschließe ich mit der Track Back Funktion des
Navigationsgerätes 60km nach Zagora zurückzufahren.
Der Sandsturm erweist sich
jetzt als Verbündeter, denn die Kinder und Jugendlichen in den Dörfern können
mich so nicht schon hunderte Meter vor dem Ort erkennen.
Außerdem unternehmen sie bei
Sturm anscheinend keinerlei Versuche mich aufzuhalten.
Alles geht gut und ich werde
von Zagora aus über die Asphaltstrasse nach Agadir
und Guemin fahren.
Das hat den Vorteil, dass
ich durch Gegenden mit Menschen komme, die an Motorradfahrer mehr gewöhnt sind
und die außerdem verstehen, dass Touristen lieber Geld ausgeben wenn ihnen
nicht die Steine um die Ohren fliegen.
Ich muss hierzu bemerken,
dass Marokko ein wunderschönes Land mit sehr gastfreundlichen und herzlichen
Menschen ist.
Im Grenzgebiet zu Algerien,
in den kleinen Dörfern abseits der Strassen, herrscht allerdings ganz
offensichtlich Armut.
Einheimische Jugendliche,
die Europäer auf Motorrädern sehen hätten dann selber gerne welche, wissen
aber, dass sie nicht das Geld dazu haben. Das erzeugt bei
einigen Hass.
Nach diesem Schreck komme
ich wieder gut voran. Gegen Abend beginnt es dann zu regnen und ich friere
ziemlich, da sich die Strasse auf ca. 1500m Seehöhe befindet.
Die Nacht verbringe ich in
einem kleinen Ort in den Bergen auf einem Campingplatz, wo mir der Kellner im
Restaurant erzählt, dass es besser ist wenn ich morgen nicht hier frühstücke,
weil sein Chef, der Besitzer ein Geizkragen ist.
Manchmal ist die Welt schon
verrückt, oder eben die Menschen die sie bewohnen!
Sonntag, 26. November 2006
Nach einer kalten Nacht in
den Bergen geht es heute weiter. Ein letztes Mal sehe ich die schneebedeckten
Gipfel des Atlasgebirges zu meiner Linken und biege ab Richtung Süden.
Im permanent starken und
kalten Wind fahre ich heute bis Fort Bou Jerif bei Sidi Ifni.
Sidi Ifni liegt am Atlantik und
war eine portugiesische Enklave, die Marokko 1969 zurück
gegeben wurde.
In Fort Bou
Jerif gibt es einen schönen, nur über eine Piste zu
erreichenden Campingplatz, der sich in einem alten Fort befindet, dass früher
von Fremdenlegionären gebaut wurde.
Dort schlage ich heute Nacht
mein Zelt auf, zwar im starken Wind dafür aber unter Millionen von Sternen.
Montag, 27. November 2006
Heute mache ich mich auf den
Weg in Richtung Layoune und fahre in die Westsahara.
Die Strasse führt endlos
lang, direkt neben der Küste schnurgerade aus ins Nichts.
Nicht einmal eines von den
hier freilebenden Dromedaren kreuzt meinen Weg. Nur
ein Schiffswrack am Strand vermittelt ein wenig Abwechslung in dieser
Einsamkeit.
Vor den Städten gibt es immer
Polizei und Militärkontrollen bei denen ich ständig freundlich winkend und
salutierend angehalten werde. Nach einem kurzen Gespräch sowie dem Abschreiben
der Daten aus meinem Reisepass wünscht man mir stets eine gute Reise.
Ich befinde mich nun genau
auf der Höhe der Kanarischen Inseln und hoffe, dass es bald mal wärmer wird.
Ich fahre ständig mit meiner Winterausrüstung, die eigentlich für Europa
gedacht war, und mir ist trotzdem kalt.
Am Abende fahre ich auf den nirgends Beschilderten und fast
nicht zu findenden Campingplatz von Layoune.
Der Wind ist so stark, dass
mir der Besitzer rät heute im Restaurant zu schlafen.
Dieses befindet sich zwar
noch im Bau, jedoch sind Boden und Wände vorhanden.
Ich packe meinen Kocher aus
und mache mir Spagetti mit Tunfisch.
Plötzlich kommt ein
Geländewagen vorbei. Ein Puch G mit Wiener
Kennzeichen.
Manchmal geschehen schon
Dinge mit denen man nicht rechnet.
Wir essen zusammen zu Abend
man fühlt sich fast wie daheim.
Dienstag, 28. November 2006
Noch mitten in der Nacht
plagen mich auf einmal starke Magenschmerzen. Ich friere und schwitze
abwechselnd. Wahrscheinlich habe ich irgendeine Infektion erwischt.
In der Früh fühle ich mich
ziemlich geschwächt und müde, ich habe ja kaum geschlafen.
Als ich dann vor der Abfahrt
vom Campingplatz die Maschine vom Ständer hebe, rutsche ich etwas ab und
beleidige mir auch noch den Rücken.
Die ersten 150 km halten
sich die Rückenschmerzen in Grenzen, dann aber steigen mir teilweise vor
Schmerz Tränen in die Augen und das Fahren wird bei jeder noch so kleinen
Unebenheit zur Qual. Stehen bleiben ist nicht möglich, weil es hier gar nichts
gibt und vor mir liegen noch rund 400 km Westsahara bis Dakhla.
Um die Mittagszeit gesellt
sich zu meinen Rückenproblemen dann auch noch leichtes Fieber, wahrscheinlich
noch vom Infekt, und das Fahren wird schwierig.
Zum Glück komme ich 200km
vor Dakhla bei einer Ansammlung von Hütten vorbei.
Einige Lastwagen stehen davor und ich sehe ein Schild mit der Aufschrift Coca
Cola.
Ein echter Luxus ist das in
dieser Einsamkeit, ich habe soeben eine Raststation gefunden.
Ich lege mich zu den
Lastwagenfahrern auf den Teppich und schlafe eine Stunde. Als ich aufwache,
fühle ich mich wieder besser und der Wirt reicht mir ein Sandwich und eine Dose
Cola.
Er sagt, Sahara und lacht.
Ebenso die anderen im Lokal, ich glaube ich weiß warum.
Dakhla erreiche ich dann nach einigen Polizei und
Militärkontrollen gegen Sonnenuntergang.
Die letzten 10km fahre ich
direkt in die untergehende Sonne. Die Sicht ist trotz neuer Scott Rallybrille gleich
null. Der Wind streicht über das Meer und wirbelt Salz in die Luft, ich fahre
wie durch eine weißgoldene Wand.
Dakhla selber ist eine Militärstadt. Hier findet man eine Kaserne
neben der anderen und bei der Ankunft muss man sich melden.
Wie auch sonst üblich in der
Westsahara werden die Daten des Passes abgeschrieben und einige Fragen
gestellt. Die Kontrollen verlaufen aber alle korrekt.
Der Wind bläst unvermindert
heftig und ich beschließe die Nacht im Hotel zu verbringen.
14 Euro pro Nacht sind ok und das Hotel ist sehr sauber. Als der Besitzer meinen
Namen aus dem Pass abschreibt, hält er mir einen Vortrag über die Geschichte
Österreichs sowie über die Ursachen und Hintergründe der
Ersten Weltkriegs! Das ist mir heute, nach all den Kilometern am Bike und all meinen Rückenproblemen zu anstrengend. Ich
verabschiede mich schnell aufs Zimmern.
Ziemlich geschwächt, lege
ich mich um 7:30 Uhr schlafen und schlafe durch bis um 8 am nächsten Tag.
Mittwoch, 29. November 2006
Wie ich mich heute zum
Frühstück ans Meer setzte laufen mir zwei Kinder entgegen. Sie sammeln Schrott
um ihn zu verkaufen.
Als ich ihnen was von meinem
Essen anbiete, holt der eine Junge ein Stück Blei von einem Fischernetz aus der
Tasche und erklärt mir stolz, dass man damit gut werfen kann.
Als er es mir schenkt, bin
ich froh, dass die Steine werfenden Kinder noch nicht auf die Idee gekommen
sind solche Geschosse zu verwenden.
Wie ich heute am Nachmittag
in Dakhla mit dem Motorrad eine Runde fahre passiert
mir ein dummer Fehler.
Ich komme in eine
Seitengasse und übersehe, dass die Kanaldeckel entfernt wurden!
Weiter angezeigt wird das
auch nicht, außer, dass rund um das offene Loch ein Steinkreis gezogen wird.
Als ich von rechts um die
Kurve komme und links nach dem Verkehr sehe, ist es zu spät zum Ausweichen. Das
Loch ist genau vor mir. Ich bremse voll und lenke gleichzeitig stark ein. Das
Vorderrad driftet weg und das Motorrad fällt auf die Seite. Ich kann rechzeitig
abspringen und tue mir nicht weh.
Durch den vorzeitigen Sturz
bleibt die Maschine schräg neben dem Loch liegen und das Vorderrad ist zum
Glück nicht aus der Fahrt in das Loch eingestochen. Das hätte mit Sicherheit
die Gabel zerstört.
Einheimische helfen mir die
Maschine wieder aufzustellen und auch bei näherer Untersuchung kann ich keine
Beschädigung erkennen, außer einer kleinen Delle am Seitenkoffer.
Glück gehabt! Und vor allem
muss ich mehr aufpassen. Man weiß wirklich nie was kommt.
Donnerstag, 30. November 2006
Heute gehe ich in Dakhla auf die Post. Ich habe ein paar Sachen, die ich
nicht mehr brauche und die ich heimschicken möchte.
Bevor man als Fremder etwas
per Packet verschicken darf, muss man sich erst beim Zollbüro melden.
Ich komme dort am Vormittag
hin und leider ist der zuständige Sekretär nicht anwesend.
Nach rund einer Stunde
Wartezeit ist er immer noch unauffindbar und ich bitte den anwesenden Chef sich
doch bitte um die Sache zu kümmern.
Das macht er dann auch.
Freundlich bittet er mich
Platz zu nehmen um meine Dinge durchzusehen. Als er bemerkt, dass ich CDs
verschicken möchte fragt er ich nach deren Inhalt.
Ich antworte wahrheitsgemäß,
dass es sich um Reisefotos handelt und er besteht darauf alle! 4 CDs
durchzusehen!!
Das dauert dann über eine
Stunde, in der er mir versichert, dass er so froh ist, dass ich ein Tourist
bin, der das schöne Marokko fotografiert und nicht pornographische Bilder von
Minderjährigen verschickt.
Während der ganzen
Konversation lässt er aber keinen Zweifel darüber aufkommen, was alles mit dem
passiert, der solche Bilder, besonders in Marokko aufgenommene doch haben
sollte.
Er kann sich dabei nicht oft
genug mit den Fingern schräg über seinen Hals fahren...
Nun gut, ganz so intensiv
hätte ich mir meinen Kontakt mit dem königlichen Marokkanischen Zoll nicht
vorgestellt. Für mich läuft aber alles perfekt und am Ende der unfreiwilligen
Diashow werde ich auf einen Tee eingeladen.
Den Nachmittag verbringe ich
gemütlich in der Sonne sitzend in einem der vielen Cafes.
Als ich mit der Hilfe eines
Tischnachbarn versuche ein bisschen mein Arabisch zu verbessern schenkt mir ein
anderer Gast seinen Schal. Gegen die Sonne und als Erinnerung!
Morgen werde ich mich von
Marokko verabschieden und die Grenze nach Mauretanien passieren. In
Mauretaniens Hauptstadt, in Nouakchott, wartet mein erstes UNICEF Projekt darauf besucht zu werden.